Sonntag, 20. Oktober 2013

Martin Krist - Drecksspiel

Zum Buch:
Drecksspiel von Martin Krist
Erschienen im Ullstein Verlag

394 Seiten
Ein Thriller, den ich von meinem Freund zum Geburtstag bekommen habe
Regulärer Preis: 9,99€

Inhalt:
"
Schlüssel rasseln an der Tür. "Ich hab mich hübsch gemacht", haucht Hannah, während ihr Mann Philip hinter ihr den Raum durchquert. Seine Hand streift ihren Nacken. Sie neigt den Kopf und ... sieht Handschuhe voller Blut. Finger schließen sich um ihre Kehle. Als sie wieder zu sich kommt, ist sie an einen Stuhl gefesselt. Vor ihr ein fremder Mann. Nur ein Gedanke peinigt sie in diesem Moment: Er darf Millie nicht finden! - Hannahs Tochter schläft im Zimmer nebenan..."

Meine Meinung:  

"Drecksspiel" ist der zweite Thriller von Martin Krist. Den ersten "Die Mädchenwiese" habe ich verschlungen. (siehe hier ). Natürlich wollte ich dann auch Drecksspiel lesen.
 
Die Geschichte ist wie ein riesiges verwebtes Spinnennetz. Es gibt zahlreiche Geschichten, die nach und nach zusammen geführt werden. Am Anfang fragt man sich noch was diese ganzen Geschichten miteinander zu tun haben. Aber irgendwann fängt man an zu verstehen.


Die Personen sind sehr greifbar, aber in meinen Augen nicht sympathisch. Das war aber in diesem Thriller auch nicht beabsichtigt. Es geht um skrupellose Gangster, Menschen, die ihre Vergangeheit hinter sich gelassen haben, Frauen die zwei Gesichter haben .... 

 
Der Verlauf ist ganz gut geregelt. Die kleinen Geschichten wechseln sich immer wieder ab. Man ist dabei aber nie verwirrt und weiß immer wo man genau ist. Das hat Martin Krist sehr gut hinbekommen. Es bestehen sehr viele Personen, was aber nicht schlimm ist. Man lernt sie schnell kennen und kann sie gut unterscheiden. Nach und nach schmelzen die Geschichten ineinander und man erkennt Personenkonstellationen, die man sich vorher nicht im Geringsten vorstellen konnte.


Das Ende ist gut. Es hält vieles offen und ich denke auch, dass es einen Nachfolger geben wird. Dennoch wird für die Geschichte weitestgehend alles erklärt, so dass man nicht verwirrt ist.

 
Der Schreibstil ist gut. Aber vom Stil her ist "Drecksspiel" so ganz anders als "die Mädchenwiese". Man würde nicht erkennen, das es sich um denselben Autor handelt. Die Geschichte spielt in Berlin und der Stil ist auch wirklich Berliner Schnauze. Ich mag sowas nicht ganz so gerne und habe mich an den zahlreichen Flüchen und "Schimpfwörtern" gestört. Auch wenn es zu den jeweiligen Personen gepasst hat. 

Die Kapitel sind gut gewählt. Sie sind jeweils in kurze Abschnitte unterteilt, so dass man alle Geschichten immer wieder vorfindet und keine zu kurz kommt. Dennoch brauchte ich schon fast 200 Seiten um mich an die Geschichte zu gewöhnen. Dann möchte man aber schon wissen wie es weitergeht und der Thriller lässt sich flott auslesen.
 
Das Cover ist okay. Aber nichts Besonderes. Was mir aber sehr gefällt ist die kurze Personenbeschreibung am Anfang. Sie ist auf den ersten Blick absolut nichtssagend, macht aber im Laufe der Geschichte total Sinn.  Und lässt einen kurz schmunzeln.
 
Fazit:
"Drecksspiel" kommt für mich nicht an "Die Mädchenwiese" ran. Durch den völlig anderen Stil kann man aber diese beiden Thriller kaum vergleichen. "Drecksspiel" ist nicht schlecht und für Leute, die diesen Stil mögen wird es sicherlich ein richtig guter Thriller sein. Aber irgendwie spaltet es mich total. Es gefiel mir schon (gerade die letzten 200 Seiten). Aber irgendwie auch nicht... Ganz komisch. Ich finde aber, man sollte den Thriller selbst lesen um sich ein Bild zu machen. Ich gebe "Drecksspiel" 3 von 5 Punkten.

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