Dienstag, 22. Oktober 2013

Stefanie de Velasco - Tigermilch

Zum Buch:
Tigermilch von Stefanie de Velasco
Erschienen im KiWi Verlag

280 Seiten
Ein Roman, auf den ich im Radio aufmerksam wurde
Regulärer Preis: 16,99€

Inhalt:
"
Stell dir vor, mit 17 oder so, wenn deine Brüste, wenn die nicht mehr weiterwachsen, stell dir vor, dass die sich dann für ein paar Tage im Monat mit Tigermilch füllen. Was meinst du, wie die Typen darauf abfahren würden.
Hör auf, Jameelah, du spinnst.
Doch, Tigermilchtage und Nächte, Nage und Tächte.
Jameelah liebt es, Buchstaben zu vertauschen. Wörterknacken nennt sie das. Aus Luft macht sie Lust, aus Nacht nackt, Lustballons, Nacktschicht, Lustschutzkeller mit Nacktwächtern. Wir sprechen außerdem O-Sprache, Geld ist Gold, mit Filter drehen gibts nicht, nur mit Folter drohen."

Meine Meinung:  

"Tigermilch" ist das Debut von Stefanie de Velasco. Im Radio habe ich davon gehört und irgendwie wollte ich den Roman daraufhin unbedingt lesen.
 
Die Geschichte ist zum greifen. Zwei Mädchen in Berlin, die erwachsen werden und versuchen damit klar zu kommen. Die trinken, rauchen und Mist machen. Daneben ein Familienkonflikt, der sich immer mehr zuspitzt.

 
Die Personen sind sehr real. Man kann sich die Mädchen und ihre Freunde und Familie wunderbar vorstellen. Die Art wie sie sich kleiden, wie sie sich geben und reden. Das passt in die heutige Zeit wie die Faust aufs Auge. Obwohl die Jugendlichen viel Mist machen, kann man sich doch gut mit ihnen identifizieren (oder gerade deswegen?). Sie gehen einem einfach irgendwie ans Herz. 

 
Der Verlauf ist ohne großes auf und ab. Natürlich geschehen immer wieder kleine Wendungen, aber alles in einem kleinen Rahmen. Dabei ist es nie langweilig. Man ist immer völlig in der Geschichte, egal ob man bei den Mädchen zu Hause ist, unterwegs im Planet oder auf der Kurfürsten. Daneben taucht immer wieder der Familienkonflikt ihres Freundes auf. Alles spielt aber sehr gut ineinander.


Das Ende passt. Es lässt ein wenig hoffen, dass noch mehr kommt. Denn man möchte schon wissen was aus allen geworden ist.

 
Der Schreibstil gefiel mir sehr. Natürlich sind viele Ausdrücke enthalten, die in der heutigen Jugendsprache vorhanden sind und die einem auf der Straße mit Sicherheit schonmal nervig entgegen geschleudert wurden. Aber so muss es in diesem Buch auch sein. Denn es sind nunmal Jugendliche. Da werden halt viele Sätze mit "Deine Mutter" begonnen. Daneben finde ich die Wortkreationen der beiden Mädels aber super. Die O-Sprache gefällt mir enorm und auch bestimmte Wörter wie "pomade" fand ich richtig gut. Die hätte ich damals auch gerne benutzt :D


Die Kapitel sind auf keinen Fall zu lang, sondern gut gewählt.

Das Cover passt irgendwie. Ein wenig erinnert es an ein Tigerfell (aber nur sehr entfernt), was natürlich zum Titel passt. (im übrigen möchte ich Tigermilch mal probieren!). Auch die Schirft passt. Es wirkt auf den ersten Blick wie der Jugendroman der er ist.

Fazit:
"Tigermilch" ist ganz anders als andere Bücher die ich sonst lese. Aber es hat mir gefallen. Dieses Buch lässt sich unheimlich schnell lesen. Die Charaktere sind toll, man sympathisiert direkt mit ihnen, auch wenn sie nicht immer sinnvolle Dinge tun. Ich bin sicher, dass dieser Roman vielen gefallen wird und vielleicht auch mehr Jugendliche zum lesen bringt. Ich würde ihn definitiv empfehlen, auch für uns "Erwachsenen", die sich an ihre Jugend aber noch gut erinnern können ;) Ich gebe "Tigermilch" gute 3 1/2 von 5 Punkten.



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